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Häufiges Nasenbluten aufgrund einer Gefässverletzung in der Nasenschleimhaut bezeichnet man medizinisch als Epistaxis. Dabei kann das Blut sowohl vorne aus der Nase fließen als auch als Blutfluss im Rachen zu spüren sein.
Am häufigsten ist der vordere Bereich der Nasenscheidewand (Locus Kiesselbachii) betroffen. Meistens handelt es sich um kleinere Blutungen, die von selbst wieder aufhören. In selteneren Fällen ist die Blutung so stark, dass ein Besuch beim Arzt notwendig wird.
Nasenbluten ist meist harmlos, könnte aber auch eine ernst zunehmende Krankheit dahinter stecken das man Untersuche lassen sollte.. Die meisten Erwachsenen hatten mindestens einmal in ihrem Leben Nasenbluten. Normalerweise ist keine ärztliche Behandlung erforderlich.
Vor allem bei Kindern tritt Nasenbluten häufig ohne besondere Gründe auf (habituelles Nasenbluten).
Zwei der häufigsten Ursachen sind das Nasebohren und heftiges Schneuzen. Auch bei trockener Nasenschleimhaut, z.B. durch trockene Raumluft, zu geringe tägliche Trinkmenge oder Nikotinkonsum, kann es zum Einreisen der Schleimhaut und damit zur Blutung kommen.
Bei akuten Infektionskrankheiten wie Virusgrippe und Erkältungen besteht ein erhöhtes Risiko für Epistaxis. Patienten, die unter Bluthochdruck leiden oder blutverdünnende Medikamente (Marcoumar, Aspirin, Plavix o.ä.) einnehmen müssen, haben ebenfalls häufiger Nasenbluten.
Auch Allgemeinerkrankungen wie Leberschäden, Gefäßerkrankungen, Störungen der Blutgerinnung, Vitaminmangelkrankheiten können zu Epistaxis führen.
Bei Unfällen mit Verletzung des Nasenbeins, des Nasenknorpels oder der Schädelbasis, sowie bei Schlägen auf die Nase kann es ebenfalls zu Blutungen kommen. Seltenere Ursachen sind Fremdkörper oder Tumoren in der Nase und chemische Reizstoffe wie Chlor.
Starkes Nasenbluten kann aber auch ein Symptom für ernsthafte Erkrankungen sein. Wenn häufiges Nasenbluten auftritt oder lang anhaltend ist, kann dies ein Hinweis auf Bluthochdruck (Hypertonie) sein. Der ständig hohe Druck auf die Schleimhautgefäße kann zu deren Brüchigkeit und darum zu einer länger anhaltenden Blutung führen. Außerdem vermehren Stress und Aufgeregtheit bei Bluthochdruck die Häufigkeit von Nasenbluten.
Wichtig ist zunächst einmal, Ruhe zu bewahren, denn in den meisten Fällen hört die Epistaxis nach wenigen Minuten von selbst auf, und umgekehrt führt Aufregung durch Blutdruckanstieg zu vermehrter Blutung!
Der Oberkörper sollte hochgelagert und der Kopf nach vorne gebeugt werden. Evtl. kann ein kalter Umschlag (z.B. feuchtes Handtuch, Eis oder Coolpack) in den Nacken gelegt werden. Die kleinen Blutgefässe in der Nase verengen sich dann und die Blutung wird eingedämmt.
Da die meisten Blutungen in den vorderen Abschnitten der Nasenscheidewand anzutreffen sind, sollten die Nasenflügel von beiden Seiten für ca. 5 min kräftig aneinander gedrückt werden. Das blutende Gefäss wird dadurch abgedrückt.
Der Kopf sollte nicht in den Nacken gelegt und das eventuell in den Rachen laufende Blut nicht geschluckt werden. Dies kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Wenn die Blutung aufgehört hat, sollten für ein paar Tage auf Schneuzen verzichtet werden, um ein erneutes Aufbrechen des Gefässes zu verhindern. Die Schleimhaut kann mit befeuchtender Salbe gepflegt werden.
Häufiges Nasenbluten kann auch durch eine Bluterkrankung wie Bluterkrankheiten (Hämorrhgische Diathese oder Hämophilie) ausgelöst werden. Dabei ist die natürliche Blutstillung oder -gerinnung eingeschränkt.
Einige dieser Bluterkrankungen sind erblich bedingt. Leukämie oder Blutkrebs kann in jedem Alter und in verschiedenen Formen auftreten und bedeutet, dass sich die Blutzusammensetzung und die Blutungsneigung verändern.
Morbus Osler (Morbus Rendu-Osler, Hämangiome, Teleangiektasien) ist eine Erkrankung in der Nasenschleimhaut durch kleine Gefäßknoten. Auch hier können Druckveränderung und mechanische Reize leicht zu Nasenbluten führen. In seltenen Fällen kann häufiges Nasenbluten durch Mangel an Skorbut (Vitamin-C-Mangel), Vitamin-K-Mangel oder Trombozytopathie, eine angeborene Blutgerinnungsstörung, kommen.