Physical Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Wenn Sie regelmäßig Nasenbluten haben und Aspirin wegen Blutplättchenverdünnung einnehmen, dann sollten sie sich von Ihrem Hausarzt untersuchen lassen.
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Aspirin (und auch andere Medikamente, z. B. viele Rheumaschmerzmittel) die Blutungszeit verlängern. Auch sind Entzündungserscheinungen und Geschwüre an der Magenschleimhaut nach Aspirineinnahme häufig zu beobachten.
Es ist deshalb gut möglich, dass zwischen Nasenbluten beziehungsweise Magenblutungen und Aspirineinnahme ein Zusammenhang besteht. Oft ist das Aspirin allerdings nicht der einzige Faktor, der diese Blutungsneigung begünstigt.
Lokale Faktoren (z. B. trockene Nasenschleimhäute, kleine Blutgefässerweiterungen usw.) können ebenfalls mitbeteiligt sein wie auch andere Medikamente (gewisse Antibiotika, Schmerzmittel wie Voltaren, Ponstan und viele andere) und Krankheiten des Blutes beziehungsweise der Blutgerinnung.
Am höchsten ist die Blutungsgefahr, wenn Aspirin zusammen mit anderen Blutverdünnern (Marcoumar, Heparinspritzen) eingenommen wird. Aus diesem Grund muss eine Blutverdünnung zum Beispiel ein bis zwei Wochen vor einer Operation unter ärztlicher Hilfe neu eingestellt werden.
Die blutverdünnende Wirkung von Aspirin wird bekanntlich ausgenützt in der Nachbehandlung und Vorbeugung von Herzinfarkt- und Hirnschlagkrankheiten. Aspirin, eines der ältesten pharmazeutischen Arzneimittel, sollte in diesen Indikationen jedoch nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Auch Patienten, welche noch andere Medikamente nehmen müssen (z. B. Blutdruckmittel), einen empfindlichen Magen oder eine Nierenfunktionsstörung haben, sollten Aspirin meiden oder unter ärztlicher Kontrolle einnehmen.
Die blutverdünnende Wirkung des Aspirins kommt dadurch zu Stande, dass Aspirin einen wichtigen Stoffwechselschritt in den Blutplättchen blockiert, sodass diese ihre verklebende (und damit blutstillende) Funktion nicht mehr ausüben können. Die Zahl der Blutplättchen wird dabei nicht verringert.
Die gleiche Wirkung kommt zu Stande, wenn die Zahl der Blutplättchen (z. B. bei Blutbildungskrankheiten oder Chemotherapien) stark reduziert ist oder wenn – was sehr selten ist – eine angeborene Funktionsstörung der Blutplättchen besteht.
Personen, die eine erniedrigte Blutplättchenzahl aufweisen, sollten deshalb alle oben erwähnten Medikamente (Aspirin, Rheumamittel) meiden und ihren Arzt fragen, welche Medikamente zum Beispiel bei einer Grippeerkrankung eingenommen werden dürfen.