Physical Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Die Fersensporn Schmerzen sind ein oft sehr stark schmerzhaftes und behinderndes Krankheitsbild. Es ist eines der häufigsten Fußprobleme überhaupt. Die Diagnose lässt sich häufig durch eine genaue Erhebung der Leidensgeschichte stellen. Morgendliche Anlaufschmerzen und Schmerzen auch nach längerem Sitzen sind meist die ersten Beschwerden. Stechende, am Anfang lokalisierte Fersensporn Schmerzen unter Belastung sind das Leitsymptom. Ruhe- oder Nacht-schmerzen, welche den Schlaf stören sind selten.
Die Mehrzahl der Fersensporn Schmerzen sind auf eine chronische Entzündung der Plantaraponeurose zurückzuführen. Die Plantaraponeurose ist ein starkes Band, welches sich an der Fußsohle von der Ferse bis zu den Zehen erstreckt.
Ihre Hauptfunktion besteht darin, das Fußgewölbe hochzuhalten. Bei jedem Schritt sowie im Stehen wird die Plantaraponeurose angespannt, was zu einer mechanischen Spannung führt, die auf die Schwachstelle des Systems übertragen wird, nämlich an die Ansatzstelle dieses Bandes am Fersenknochen. Unter gewissen Bedingungen kann sich so an dieser Stelle eine Entzündung entwickeln, welche dann Fersenschmerzen verursacht
Die Schwierigkeiten bei der Behandlung der Schmerzen an der Ferse und Fußsohle beginnen schon bei der Diagnose. Die unterschiedlichen Strukturen liegen nämlich zum Teil so übereinander, dass man beim Ertasten der Schmerzpunkte sehr exakt vorgehen muss, um zu keinem Falschurteil zu kommen. Verwirrend ist manchmal auch die radiologische Untersuchung. Während entzündete Sehnen und Sehnenscheiden am Röntgenbild nicht dargestellt werden, so zeigt sich häufig ein prominenter Fersensporn. Schnell ist der Behandlungsvorsatz gefasst, diesen zu bekämpfen.
Schmerzt die Fußsohle oder ist hier ein Druckschmerz zu spüren, so muss an eine Entzündung der Plantarfascie (Plantarfasciitis) gedacht werden. Daher sollten zunächst die aktuellen Tragegewohnheiten hinsichtlich Schuhe und Einlagen überprüft werden. Manchen fällt es leichter, einen Schuh mit einem kleinen Absatz zu tragen, andere fühlen sich in ganz flachen Schuhen wohler.
Das hat einerseits mit der Höhe des Längsgewölbes zu tun, andererseits kommt es wohl auch darauf an, woran sich der Fuß bereits gewöhnt hat, radikale Umstellungen werden oft mit dem Auftreten und einer Verschlechterung der Probleme quittiert.
Besonders wichtig ist aber neben der Absatzhöhe die Qualität des Schuhs hinsichtlich Sohlenaufbau und Ballenbiegepunkt – um keine zusätzliche Belastung durch ungünstige Hebelwirkungen auf die Plantarfascie zu verursachen. Der Mechanismus der Überlastung der Plantarfascie ist speziell hinsichtlich der Fußfunktion noch unzureichend untersucht. In der Regel kommt es zu einer Verschiebung der Belastung zum lateralen Fußrand hin, dies ist als Schmerzvermeidungsmuster und nicht als Ursache zu werten.
Die Allgemeine Empfehlung geht deshalb vorrangig in die Richtung der allgemeinen Fußstabilisation, evtl. durch Taping unterstützt, und der Entzündungshemmung. Gute Erfolge können meist mit Fussroller oder Faszien Rollen erzielt werden, welche unter dem Fuß gerollt werden und gleichzeitig für einen leichten Dehnungseffekt sorgen.
Auch die Dehnung der Wadenmuskulatur bei gestrecktem und gebeugtem Knie bewirkt meist relativ rasch eine Linderung, dafür gibt es auch spezielle Nachtschienen. Als alleinige Therapie ohne Behandlung der Stabilisationsprobleme ist dies nicht empfehlenswert, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Probleme wiederkehren und chronisch werden, sehr hoch ist.
Gerne passiert bei der Diagnose der Plantarfasciitis eine Verwechslung mit einer Sehnenscheidenentzündung des Großzehenbeugers (M. flexor hallucis longus). Dessen Sehne führt nämlich an der Innenseite des Längsgewölbes entlang zur Großzehe, die Beschwerden äußern sich jedoch meist entweder beim Großzehengrundgelenk oder eben fersen-nah, und werden somit manchmal fälschlicherweise als Plantarfascien- oder Fersenschmerzen klassifiziert.
Der Großzehenbeuger wird manchmal nicht nur durch ungewohnte Schuhe oder geändertes Training überlastet, sondern versucht auch oft die Funktion eines anderen Fußmuskels (M. peroneus longus) zu erfüllen, dessen Sehne am Großzehengrundgelenk ansetzt und für die Belastung dessen in der Abdruckphase verantwortlich ist. Der therapeutische Ansatz wäre dann, die Funktion des M. peroneus longus wiederherzustellen und somit den M. flexor hallucis longus zu entlasten.
Manchmal ist es aber auch eine simple Drucküberlastung, so kann durch eine klassische orthopädische Einlage, so die Gewölbestütze etwas zu stark ausgeprägt ist, Druck auf die Sehne des Großzehenbeugers ausgeübt werden, an einer Stelle, an welcher der Fuß nicht dafür ausgelegt ist, den Untergrund zu berühren.
Gute Erfolge kann man auch mit dem Taping der Sehne erzielen, damit kann man auch das Längsgewölbe soweit stabilisieren, dass eine unter Umständen bisher gewohnte Gewölbestütze nicht vermisst wird. Wie auch bei der Plantarfasciitis versprechen manche Studien eine Verbesserung durch eine orthopädische Einlage. Hier muss man allerdings im Gegensatz zu Nachschienen anmerken, dass eine Einlage immer individuell gefertigt wird und damit individuell wirkt.
Drückt eine Stütze auf das geschädigte Gewebe, so wird sich der Schmerz und der Gewebeschaden noch weiter verstärken anstatt Entlastung zu bringen. Hier muss im Einzelfall mit Sorgfalt entschieden und der Behandlungsverlauf kontrolliert werden. Bei den genannten Problemen muss natürlich auch immer an eine mögliche andere Ursache gedacht werden. So können selbst Ermüdungsbrüche in der Fußwurzel mit Sehnen Problemen verwechselt werden, da die Schmerz stelle sehr ähnlich sein kann.