Arsenicum album (Arsen) in der Homöopathie

Arsenicum album war bereits im Altertum bekannt, zumal es auch in der Natur vorkommt.

Bereist Hippokrates verwendete eine Arsensulfid-Paste zur Behandlung von Geschwüren. Als Gift tauchte Arsen nachweislich erstmals im 2. Jdt. vor Christus auf. Das Arsenik war das klassische Gift des Mittelalters und am byzantinischen Hof ebenso im Gebrauch wie im Dogenpalast in Venedig.

Viele berüchtigte Giftmörder bedienten sich des Giftes bis in unser Jahrhundert hinein. Sehr früh wurde es nach einem Bericht von Plinius auch als Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet. Heute sind die organischen  Phosphorgifte, wie schon erwähnt, an seine Stelle getreten. Paracelsus verwandte Arsen in der Krebsbehandlung. Als Mittel zur Hebung des Allgemeinbefindens war es schon Avicenna 1165 bekannt.

Für was steht Arsenicum album ?

Arsenicum Album ist ein ein wichtiges Mittel für ausgeprägte Erschöpfungs- und Schwächezustände, die entweder nach schweren Krankheiten, massivem Blutverlust, starker Anstrengung, aber auch nach großem Kummer, Aufregung oder seelischem Schock auftreten.

Die Schwäche und allgemeine Verlangsamung betrifft ebenso den Geist (Aufmerksamkeit, Konzentration, Begriffsvermögen, Gedächtnis) als auch den Körper mit Hypotonie, Schwindel, Schwitzen und Schlummersucht. Als erstes fällt oft eine emotionale Gleichgültigkeit gegenüber allem bis hin zur Apathie auf. Die Betroffenen erscheinen ausgebrannt auf allen Ebenen.

In der Palliativmedizin ist dieses Mittel häufig bei depressiver Erschöpfung indiziert, auch für physisch und psychisch überlastete Angehörige. Es lindert häufig auch Schmerzen bei Krebserkrankungen, v.a. Knochenschmerzen

Arsenicum album für die Psyche

Besonders angezeigt bei sanften, nachgiebigen, weinerlichen Menschen, die leicht von Gefühlserregungen überwältigt werden. Dann fallen sie in Apathie und Gleichgültigkeit gegenüber allem, was sie vorher interessiert hat. Sie antworten kaum und wiederholen immer wieder den gleichen Satz wie z.B.: „Alles ist sinnlos“.

Die Typischen Leitsymptome

Die Typischen Leitsymptoem bei Arseniucm album Typen:

  • Depression, Schwäche und Verlangsamung auf allen Ebenen
  • Mattigkeit nach dem Essen
  • Folge von Kummer, Enttäuschung, von zehrenden Krankheiten, von Blutverlust
  • Schmerzlose Durchfälle, die eher erleichtern als schwächen
  • Zermalmendes Gewicht auf dem Scheitel
  • Reichliches Schwitzen
  • Verlangen nach Obst, saftigen und erfrischenden Dingen

Arsen hat einen starken Einfluss auf die Verdauungs- und Atmungsorgane, die Haut und das Nervensystem. Es zeigt einen bösartigen Krankheitsverlauf bei akuten Erkrankungen. Die Symptome entwickeln sich sehr schnell und das Tier zeigt grosse Erschöpfung.

Folgen bei Arsenicum Album: Vergiftungen, verdorbenem Futter, Infektionen, Schneefressen, zu kaltem Wasser  nach Überhitzung, gefrorenem Futter, Zugluft in warmen Ställen

Modalitäten
schlechter: Kälte, Zugluft, um oder nach Mitternacht, Alleinsein, Liegen
besser: Wärme, drinnen, Kopf hochlagern, Gesellschaft

Die Typischen Befunde:
Erregungszustand: verlangsamt und apathisch
Kalorik: Kälte mit innerem Frieren, Hitze bei Nacht und reichliche Schweiße
Hautkolorit: blass
Durst: trockener Gaumen ohne Durst mit klebrigem Speichel
Stuhlgang: häufig Durchfall, schmerzlos
Puls: beschleunigt, schwach

Noch ein paar weitere allgemeine Charakteristika:

• Dramatik: Arsen-Symptome setzen rapide, plötzlich und intensiv ein (Abmagerung, Schwäche, Kräfteverfall, Erbrechen etc.).

• Absonderungen spärlich, dünn, scharf, ätzend (Speichel, Schweiß, Schnupfen etc.). Sie machen die Haut und Schleimhaut rot und wund, roh. Sie stinken faulig oder wie zersetztes Gewebe. Blutige Absonderungen.

• Schwarzwerden: Die Absonderungen, die Haut (Ausschläge, Ulcera, Gangrän), die Lippen, alles verfärbt sich schwarz.

• Periodizität.

Vergleichsmittel von Arsenicum Album in der Homöopathie sind Nux vomica, Aconitum, Hepar sulfuris, Lycopodium, Phosphorus, Kalium carbonicum.

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