Chamomilla oder Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Chamomilla oder auch Kamillie (Matricaria chamomilla) genannt, hat weitere Volksnamen wie Apfelkraut, Kummerblume, Mutterkraut, Kuhmelle, Muskatblume. Sie gehört zu den Korbblütler(Asteraceae) und ist einjährig. Sie wächst bis ca. 30 cm.

Die Blüte und Sammelzeit ist von Juni bis August, verwenden kann man die Blütenköpfe und Kraut.

Chamomilla in der Natur

Die Chamomilla wächst an Wegrändern, Äckern, Feldrainen und Böschungen als Unkraut. Die Volksstimme meint, sie würde dort am besten wachsen, wo sie am häufigsten zertreten wird, das kann ich nicht bestätigen.

Um Verwechslungen vorzubeugen, sollte man eine einzelne Blüte in der Mitte auseinanderknipsen. Ist der Köpfchen-boden hohl, so ist die Kamille heilkräftig, es ist ein untrügliches Zeichen.

Die Blütenköpfe der Chamomilla können sie auf einem Tuch im Schatten trocknen und in Glasbehältern lagern. Kamillenöl erzeugt man durch Destillation.

Chamomilla in der Homöopathie

In der Homöopathie können sie Chamomilla wie folgt anwenden: Chamomilla D30, 1 /2 stündlich zwei Stunden lang (danach 3-mal täglich 5 Globuli) bei Kinderkrankheiten wie Unruhe, Koliken, Kopf- und Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, saurem Aufstoßen und schwallartigem Erbrechen.

Chamomilla D2 bis D6 als Mittel bei Überempfindlichkeiten aller Art, auch bei Zahnschmerzen, Kopfweh, Glieder- und Muskelschmerzen und Schmerzen im Magen-Darm-Trakt, mehrmals täglich 10 Tropfen.

Weitere Anwendungsgebiete der Chamomilla

Die Chamomilla begleitet uns bereits seit der Altsteinzeit. Die Samen überdauern im Boden bis zu 100 Jahre. Der botanische Name kommt vom lateinischen Matrix = Gebärmutter und weist auf die lange Verwendung als Frauenheilmittel hin. Chamomilla Tee wirkt beruhigend und kräftigend nach schweren Krankheiten, er wirkt bei Koliken, Blähungen, Bauchweh, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Erkältungen und reinigt Leber und Nieren.

Man stellte fest, dass Giftstoffe, wie sie von manchen Bakterien erzeugt werden, durch die Chamomilla unschädlich gemacht werden. Kein Wunder also, dass die Chamomilla schon seit Jahrhunderten dazu dient, bakterielle Infektionskrankheiten zu behandeln. Das Frauenmittel ist gleichzeitig auch ein Kraut der Kinder. Aus ihr wird einer der ersten Kräutertees, die sie bekommen dürfen, hergestellt. Da die Chamomilla auch zu den wunderbaren Wundheilmitteln zählt, ist sie eine Pflanze des Wochenbetts und vorher, in der Schwangerschaft, beruhigt sie Nerven, Magen und den Darm.

Chamomilla Reaktionen und Wirkung

Wer auf manche Korbblütler, wie z. B. Beifuß, Schafgarbe, Tagetes, Arnika etc. allergisch reagiert, sollte Tee aus den Chamomillablüten vorerst in kleinen Mengen ausprobieren. Die Hinweise, dass es zu einer Kreuzreaktion kommt – immerhin ist auch Chamomilla ein Korbblütler – sind zwar sehr gering, aber Vorsicht ist natürlich anzuraten.

Man hörte in den letzten Jahren manchmal von Unverträglichkeiten, die aber auf Verwechslungen mit der (unwirksamen) Hundskamille zurückgingen. Die Wahrscheinlichkeit, auf Chamomilla allergisch zu reagieren, ist nur dann gegeben, wenn man mit den Eiweißstoffen der Pollen in Berührung kommt.

Chamomila bei Magnesiummangel

Chamomilla ist eine Magnesiumpflanze. Wer Magnesiummangel hat bzw. bei wem die Magnesiumaufnahme im Körper gestört ist, hat mit dieser Einschleuserpflanze eine biologische Formel gefunden, dem Organismus die Magnesiumresorption zu erleichtern. Das ätherische Kamillenöl, das man fertig kaufen kann, ist ein Ersatz für den Tee. Man pinselt damit entzündete Stellen in der Mundregion oder an Wunden ein oder stellt ein Gurgelwasser her. Schon kleine Mengen genügen. Entzündungen werden gemildert, Wunden verheilen schneller und problemloser.

Man kann natürlich immer auch den Aufguss für die äußerliche Anwendung herstellen. Gurgeln damit lindert z. B. Halsschmerzen. Der Tee eignet sich für Waschungen bei unreiner Haut und zu Fußbädern (mit einigen Tropfen Kamillenöl und etwas Salz).

Chamomilla bei Ohrenleiden

Chamomilladämpfe, in die Ohren geleitet, helfen bei Ohrenkrankheiten und allen anderen entzündlichen Erkrankungen der Luftwege, vor allem auch bei chronischem Schnupfen. Dazu macht man ein Dampfbad. Man übergießt eine Hand voll Kamillenblüten mit 1 I kochendem Wasser und inhaliert die Kamillendämpfe. Kopf und Gefäß müssen mit einem Handtuch zeltartig überdeckt sein. Dampfsitzbäder sind ein hervorragendes Mittel bei entzündeten Hämorrhoiden.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Die in Olivenöl ausgezogenen Blütenköpfchen der Kamille werden zu einem -Kamillenöl-, das sich als Einreibung bei Asthma, Husten und kraftlosen Gliedern bewährt. Gegen Augenschmerzen und Bindehautentzündung kocht man Kamillen in Milch und macht warme Umschläge über die Augenpartie. Bei Wassersucht und Wasserverhaltung siedet man 1 Hand voll Chamomilla in 1 I Wein und nimmt jeden Morgen und jeden Abend 125 ml davon zu sich.

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