Aconitum napellus, blauer Eisenhut – das pflanzliche Mittel

Der botanische Name Aconitum napellus soll aus der griechischen Mythologie stammen. Nach einer Sage entstand diese Pflanze auf dem Berg Akonitos aus dem zu Boden tropfenden Geifer des Höllenhundes Zerberus.

Aconitum napellus

das ist der Blaue oder Echte Eisenhut Pflanze. In manchen Regionen bezeichnet man ihn auch als

  • Blaue Mönchskappe
  • Sturmhut
  • Teufelskappe
  • Möchswürgling
  • Ziegentod

Er wächst in vielen Bergregionen Europas, ist aber auch Asien und Amerkia beheimatet. Mit seinen mehrfach geteilten grünen Blättern und den dunkelblauen Blüten in Hütchenform ist diese winterharte Staude eine sehr schön anzusehende Pflanze. Sie kann eine stattliche Höhe von 1,20 Meter bis 1,50 m erreichen.

Der Blaue Eisenhut liebt feuchten Boden und Schatten. Deshalb findet man ihn oft an Fluss- oder Bachufern.
Doch Vorsicht ist geboten. Alle Teile von der Wurzel bis zur Blüte sind giftig. Der Echte Eisenhut gilt als eine der giftigsten Pflanzen. Die Pflanze enthält Aconitin, welches sehr schnell über Haut und Schleimhäute aufgenommen wird. Dieses hoch wirksame Alkaloid verändert die Erregbarkeit der Nervenzellen.

In der Kräuterkunde ist der Eisenhut deshalb als Gegengift bei Schlangenbissen und Mittel zur Behandlung von Neuralgien, Gicht und Rheuma bekannt.

Aconitum napellus in der Homöopathie

In der Homöopathie wird Aconitum napellus bei hochakuten entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Typische Zeichen dafür sind:

  • Plötzlicher und heftiger Krankheitsbeginn
  • Fieber mit Schüttelfrost
  • Überempfindlichkeit auf Berührungen
  • Ruhelosigkeit
  • Angst zu sterben
  • Beschwerden verschlimmern sich in der Nacht und im warmen Zimmer
  • Im Freien oder bei frischer Luft tritt eine Besserung ein
  • Fast immer ist Durst auf kalte Getränke vorhanden

Das kann zutreffen bei:

  • Erkältung mit Fieber, Grippe
  • Halsschmerzen
  • Mandel- und Nebenhöhlenentzündungen
  • Ohrenschmerzen
  • beginnende Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündung
  • Bindehautentzündung, wenn die Augen rot sind und sich heiß und trocken anfühlen und lichtempfindlich reagieren
  • Tränende Augen durch Wind und Schnee

Eine unterstützende Anwendung bei Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Windpocken, Pseudokrupp ist möglich.

Weitere Einsatzgebiete des Aconitum napellus

Der Blaue Eisenhut kann ebenfalls bei Angst- und Unruhezuständen oder Schock eingenommen werden. Es ist ein Hauptmittel bei schockartigen Zuständen mit den Symptomen:

  • blasses Gesicht
  • trockener Mund und großer Durst auf kalte Getränke
  • trockene Haut
  • Ruhelosigkeit
  • Angst, sterben zu müssen

Dazu gehört auch Hitzschlag, bei dem ein trockener Mund und großer Durst auf Kaltes typische Symptome sind.

Bei plötzlich und heftig einschießenden Schmerzen kann Eisenhut ebenfalls Linderung bringen:

  • migräneartige Kopfschmerzen bei Föhn/Wetterwechsel
  • steifer Hals durch Zugluft
  • plötzlich auftretende Neuralgien (Gesichtsneuralgie, Schulter-Arm-Syndrom, Ischias)

Sogar bei unruhigen Beinen, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühlen kann es das Mittel der Wahl sein.

Aconitum napellus ist in verschiedenen Potenzen erhältlich.

  • tiefe Potenzen D4 und D6
  • mittlere Potenzen D12, D30 und C30
  • Hochpotenzen C200 und C1000

Die Dosierung wird individuell vorgenommen und ist von der Schwere der Erkrankung sowie von der Konstitution des Betroffenen abhängig.

Einnahme und Dosierung

Als Richtlinie gilt:
Tiefe Potenzen: bei akuten Beschwerden stündlich 5 – 10 Globuli oder Tropfen bis zum Eintritt einer Besserung, jedoch höchstens 12 Mal täglich, danach 3 Mal täglich 5 – 10 Globuli oder Tropfen
Bei den mittlere Potenzen werden 1 – 2 Mal täglich 5 -10 Globuli oder Tropfen eingenommen.

Kinder bis zm ersten Lebensjahr erhalten ein Drittel der empfohlenen Dosierung, Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte und bis zum 12. Lebensjahr ein Drittel.

Für die Einnahme von Aconitum napellus Hochpotenzen sollte ein fachkundiger Therapeut zu Rate gezogen werden.

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